Digital filmen: Das umfassende Handbuch von Jörg Jovy
Von einem Praktiker für die Praxis. Kein Lehrbuch, sondern ein Nachschlagewerk in dem fast alles berücksichtigt ist...Absolut verständliche Tipps, gute, leichte Sprache und dann auch noch Wortwitz...
Ein Schwergewicht
Das dritte Buch zu unserem Schwerpunktthema „Video-Marketing und Videos für T.O.Cs“ war die Publikation von Jörg Jovy. Dieses Buch ist ein echtes Schwergewicht mit rund sechhundert Seiten und knapp zwei Kilo Gewicht (ich habe es nachgewogen).Alpha und Omega mit Plus
In vier Teilen und 24 Kapiteln vermittelt Jovy den gesamten Produktionsprozess rund ums Video inklusive der Archivierung und das sogar noch in Farbe. Ein wirklich ausführliches Glossar und eine Stichwortliste schließen das Handuch ab mit einem besonderen Angebot auf der letzten Seite: Für einen Aufpreis von nur 5 Euro ist zusätzlich das eBook erhältlich.Der Inhalt - einfach angenehm
Zum Inhalt: Der Untertitel „Handbuch“ trifft es sehr genau. Das Rheinwerk-Produkt ist ein Lehr- und Nachschlagewerk für Einsteiger und Praktizierende mit Vorkenntnissen. Wer will, kann ganz traditionell ein Kapitel nach dem anderen lesen oder aber das Handbuch als Nachschlagewerk nutzen.Reich bebildert, informiert der Autor in leichter, aktivierender und sehr praktischer Sprache über Ausrüstung, Grundlagen, Gestaltungsgesetze... , spricht aber auch Fragen der inneren Einstellung und Haltung an. Farbphotos, Abbildungen, Übersichten, Tabellen und kurzgefasste Zusammenfassungen oder Ergänzungen unterstützen den Text und machen die Erläuterungen auch für Einsteiger leicht nachvollziehbar. Er erklärt nicht nur, sondern zeigt, wovon er reden. Das ist sehr nützlich, vor allem, wenn man z.B. ein beschriebenes Objekt nicht gleich vor Augen hat. Das macht es für Einsteiger sehr angenehm mit dem Buch zu arbeiten.
Zusätzlich gibt es auf der Seite des Rheinwerk-Verlages Material zum Einsehen beziehungsweise Downloaden. Das führt das Thema geradezu vor Augen.
Auf den Punkt gebracht
Wirklich gelungen fand ich Jovys Fähigkeit, einen Aspekt immer wieder „auf den Punkt“ zu bringen, z.B. auf Seite 27 die Unterscheidung von Film/Szene und Einstellung. Das ist nicht nur pfiffig, sondern hochinformativ, da die Begriffe nicht nur erläutert und im Produktionsprozess eingeordnet werden, sondern Jovy sie auch noch auf die Tätigkeiten von Autor/Regisseur, Kameramann und Cutter herunterbricht. Darauf muss man erst einmal kommen.„Das Drama nimmt Gestalt an“
Richtig neidisch macht mich die Fähigkeit zu so wunderbaren Doppeldeutigkeiten. Dieser Titel, zitiert von Seite 363 löst doch ganze Vorstellungwelten aus. Da seht man das Drama, daß sich als Projekt aus dem Nebel herausschält, aber genauso das Drama des Scheiterns, das sich möglicherweise im Laufe der Produktion andeutet. Gemeint ist: Weniger ist mehr! Weniger Bild, weniger Aufzeichnung heißt später weniger Arbeit und weniger "Filmmonster". Was als historische Faustregel begann, weil Zelluloid kostbar war, hilft heute, Filmmonster zu verhindern. Sie entstehen, wenn wir als Produzenten und Cutter uns nicht von den Bildern trennen können. Das Ergebnis: Monster mit Überlänge, Überflutung, Überforderung - für den Zuschauer.Fast alles berücksichtigt
Mein Fazit: Toll! Fast alles ist berücksichtigt auch das Filmen mit dem Handy, das Arbeiten mit Action-Cams und Drohnen. Und viele Probleme, die beim praktischen Filmen werden in diesem Buch ganz praktisch vorweggenommen.Jovy wollte ein „Buch für die Praxis“ schreiben. Dies Ziel hat er erreicht. Vielen Dank!
Jörg Jovy: Digital Filmen.
Verlag: Rheinwerk Design; Auflage: 2 (27. März 2017), 623 Seiten
ISBN-10: 3836245132
ISBN-13: 978-3836245135
Euro: 49,90
Autor: Claudia Grötzebach
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